Unterstützung von Anfang an
Wann ist eine Begleitung für Babys sinnvoll?
Babys verfügen noch nicht über Sprache.
Sie teilen sich über Körpersprache, Verhalten, Schlaf,
Muskelspannung und Weinen mit.
Belastende Erfahrungen – rund um Schwangerschaft, Geburt oder die Zeit danach – zeigen sich deshalb nicht über Worte, sondern über Zeichen im Nervensystem.
Manche Babys wirken sehr unruhig,
weinen viel oder haben Schwierigkeiten mit
Schlaf, Trinken oder
Verdauung. Andere erscheinen auffallend
ruhig, abwesend oder „noch nicht ganz
angekommen“.
Oft haben Eltern einfach das Gefühl, dass etwas nicht
stimmt. Dieses innere Wissen ist wichtig – denn Eltern
kennen ihr Baby besser als jeder andere Mensch.
Wie funktioniert das Nervensystem von Babys?
Babys kommen mit einem noch unreifen
Nervensystem zur Welt.
Die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und zu regulieren,
entwickelt sich erst im Laufe der Zeit – im Kontakt mit der
Umwelt.
Regulation geschieht beim Baby nicht von innen
heraus, sondern über Beziehung.
Nähe, Stimme, Blickkontakt, Berührung und das regulierte
Nervensystem der Bezugsperson helfen dem Baby, Sicherheit zu
erleben.
Eltern stellen ihr eigenes Nervensystem zur
Verfügung.
Sie wirken wie ein äußerer Halt, ein Anker, an dem sich das
Baby orientieren kann.
Diese Co-Regulation ist die Grundlage dafür,
dass Schlaf, Verdauung, Trinken, Spiel und Entwicklung möglich
werden.
Ist diese Unterstützung – aus unterschiedlichen Gründen – eingeschränkt, kann das Nervensystem des Babys in einem Zustand von Übererregung oder Rückzug bleiben. Begleitung kann helfen, wieder mehr Sicherheit und Regulation zu ermöglichen.
Diese Form der Begleitung orientiert sich an einem traumasensiblen, körperorientierten Ansatz, der Sicherheit und Regulation in den Mittelpunkt stellt.
Wie zeigen Babys Stress oder Überforderung?
Ein dysreguliertes Nervensystem kann sich bei
Babys sehr unterschiedlich ausdrücken.
Häufige Hinweise können sein:
Schwierigkeiten beim Schlafen
– häufiges Aufwachen
– unruhiger, oberflächlicher Schlaf
– Schwierigkeiten, in den Schlaf zu finden
Unruhe oder innere Anspannung
– das Baby wirkt unruhig und kommt schwer zur Ruhe
– der Körper erscheint angespannt
– der Kopf oder der ganze Körper werden überstreckt
– Bewegungen wirken ruckartig oder wenig koordiniert
Probleme beim Trinken oder Stillen
– häufiges Abdocken
– unruhiges Saugen
– Überstrecken oder Wegdrehen
Abwesenheit oder Rückzug
– wenig Blickkontakt
– das Baby wirkt „weit weg“, still oder schwer erreichbar
– wenig lebendige Reaktion auf Ansprache oder Berührung
– schlaffer Muskeltonus, wenig Halt
Starke Reaktionen auf Reize
– Geräusche, Licht oder Berührung führen rasch zu
Überforderung
– das Baby erschrickt leicht oder reagiert sehr heftig
Solche Signale können darauf hinweisen, dass das Nervensystem Unterstützung braucht, um wieder in ein Gefühl von Sicherheit und Regulation zu finden.
Wenn Sie sich näher für die Zusammenhänge zwischen Nervensystem, Körper, Stress und Regulation interessieren, finden Sie hier weiterführende Informationen.
Was belastet das Nervensystem von Babys?
Stress kann aus unterschiedlichen Quellen
entstehen.
Er kann aus dem Körper des Babys kommen – etwa
durch Krankheit oder medizinische Belastungen – oder aus dem
Umfeld, zum Beispiel wenn Eltern selbst stark
unter Stress stehen, erschöpft oder verunsichert sind.
Belastungen müssen nicht bewusst erinnert
werden, um wirksam zu sein.
Dazu können gehören:
– herausfordernde Schwangerschafts- oder
Geburtserfahrungen
– medizinische Eingriffe
– frühe Trennungen
– Stress, Überforderung oder starke Anspannung im Umfeld
Wie ich Babys begleite
In der Begleitung steht das achtsame Lesen und Verstehen der Körpersprache im Mittelpunkt.
Wie reagiert das Baby, wenn bestimmte Themen
angesprochen werden?
Wird es unruhig, quengelig oder zieht es sich zurück?
Sucht es Kontakt oder bleibt es in sich
gekehrt?
Zeigt es wiederkehrende Bewegungen, Überstreckung oder
auffällige Spannungsmuster?
Mit sanfter, achtsamer Berührung – unter anderem aus der Craniosacralen Therapie – kann das Nervensystem eingeladen werden, Spannungen loszulassen und wieder mehr Regulation zu finden.
Ziel ist es einerseits, dem Baby Möglichkeit zum Ausdruck zu geben - andererseits aber auch Sicherheit, Orientierung und Ruhe zu ermöglichen – als Grundlage für Entwicklung, Bindung und Wohlbefinden.
Ich sehe meine Rolle auch darin, das
Eltern-Kind-System zu unterstützen und Eltern in ihrem
Vertrauen in sich selbst und in ihr Kind zu
stärken.
Ein reguliertes Nervensystem kann viele
Symptome und Beschwerden auf körperlicher Ebene spürbar
entlasten.
Wenn Sie unsicher sind, ob eine Begleitung für Ihr Baby sinnvoll sein könnte, können wir dies gerne in einem persönlichen Gespräch klären.